
Digitale Herausforderung: Die bedenkliche Zunahme von sexualisierter Gewalt gegen Kinder im digitalen Raum
19.10.2023
In den letzten Jahren ist die Verbreitung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder im digitalen Raum besorgniserregend angestiegen. Ein aktuelles Interview zwischen dem Experten Daniel Moßbrucker und der netzpolitik.org zeigt, dass ein umfassender Überblick über dieses alarmierende Phänomen fehlt.
Eine eindeutige Auswertung von Fällen sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige im Internet stellt eine Herausforderung dar, da die Dunkelziffer hoch ist und viele Opfer aus Angst und Scham schweigen. Laut dem veröffentlichten Interview sind Kinder und Jugendliche zunehmend von sexueller Belästigung, Missbrauch und Ausbeutung betroffen, wenn sie digitale Plattformen nutzen. Eine große Herausforderung besteht darin, dass die fehlende Transparenz und unzureichende Datensammlung die Strafverfolgung behindern und die präventiven Maßnahmen erschweren. Die Digitalisierung hat es Tätern erleichtert, im Verborgenen zu agieren und ihre kriminellen Handlungen zu verschleiern.
Ein zurückliegendes umfangreiches Datenanalyseprojekt eines Recherche-Teams des ARD-Politikmagazins „Panorama“ und „STRG_F“ (NDR/funk) verdeutlicht, dass Pädosexuelle in großem Maße Kinderfotos aus sozialen Medien verwenden und diese in Foren verbreiten, die auch Bilder schwerer Missbräuche enthalten.
Gemäß „tagesschau“ stammt mindestens jedes vierte Bild auf einer der größten illegalen Foto-Plattformen für Pädosexuelle ursprünglich von Facebook oder Instagram. Die Brisanz dieser Tatsache unterstreicht die Notwendigkeit, effektive Strategien zur Bekämpfung sexueller Gewalt im Netz zu entwickeln, um die Kinder ausreichend vor Gefahren zu schützen.
Das Interview mit Daniel Moßbrucker betont erneut die Dringlichkeit, auf verschiedenen Ebenen koordinierte Anstrengungen zu unternehmen, um eine sichere digitale Umgebung für Kinder und Jugendliche zu schaffen und potenzielle Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Für die Bekämpfung sexueller Gewalt gegen Kinder im digitalen Raum steht der Verein Innocence in Danger e. V. Durch Prävention, Unterstützung der Opfer und die enge Zusammenarbeit mit relevanten Akteuren trägt der Verein dazu bei, eine sichere digitale Umgebung für Kinder und Jugendliche zu schaffen und potenzielle Täter zur Verantwortung zu ziehen. Zudem setzt sich der Verein für die Stärkung der Rechte von Opfern ein und arbeitet an der Entwicklung effektiver Maßnahmen zur Prävention von sexuellem Missbrauch im digitalen Umfeld.