
Cybermobbing als Gesundheitsrisiko
Was die BARMER-Jugendstudie über unsere digitale Gesellschaft verrät
03.03.2025
Cybermobbing ist für viele Jugendliche in Deutschland zu einem alltäglichen Risiko geworden. Die aktuelle Sinus-Jugendstudie 2024/2025 im Auftrag der BARMER zeigt, dass 16 % der 14- bis 17-Jährigen bereits selbst Opfer von Cybermobbing waren – ein Anstieg um zwei Prozentpunkte im Vergleich zu 2021. Noch alarmierender: 25 % der Betroffenen erhielten keinerlei Unterstützung bei den Angriffen.
Die Studie verdeutlicht, dass Cybermobbing tiefgreifende psychische und soziale Auswirkungen haben kann. Betroffene leiden häufig unter Stress, Angst und vermindertem Selbstwertgefühl, was im schlimmsten Fall zu Depressionen oder gar Suizidgedanken führen kann. Besonders belastend ist das Hochladen und Teilen als peinlich empfundener Bilder und Videos. Die permanente Verfügbarkeit sozialer Medien macht es schwierig, Mobbing zu entkommen, was Druck und Belastung noch verstärkt.
Die häufigsten Plattformen, auf denen Cybermobbing stattfindet, sind WhatsApp (50 %), TikTok (43 %) und Instagram (38 %). Die Formen reichen von Beleidigungen (74 %) über das Verbreiten von Gerüchten bis hin zum Ausschluss aus Freundes- oder Chatgruppen.
Diese Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit verstärkter Präventionsmaßnahmen und Unterstützungsangebote. Schulen, Eltern und Plattformbetreiber stehen gleichermaßen in der Verantwortung, Jugendliche zu sensibilisieren und ihnen effektive Hilfe anzubieten. Die digitale Welt darf kein rechtsfreier Raum sein – insbesondere nicht für die Jüngsten unserer Gesellschaft.