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27.04.2022

Tarn-App verbessert den Opferschutz

Versteckte Hilfe auf dem Smartphone: Am Mittwoch hat das nordrhein-westfälische Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung eine bisher in Deutschland einzigartige App veröffentlicht, mit der Opfer von Gewalt die Hilfsangebote des Opferschutzportals unauffällig aufrufen können.

Im Jahr 2020 startete die Landesregierung NRW die Internetseite www.opferschutzportal.nrw , auf der alle landesgeförderten Hilfsangebote im Bereich Opferschutz sichtbar gemacht wurden. Nun hat die Landesregierung ihr Angebot um eine sogenannte Tarn-App erweitert, um Hilfesuchenden den Zugang zu Hilfsangeboten zu vereinfachen.

Die am Mittwoch von der Landesregierung NRW veröffentlichte App tarnt laut NRW-Ministerin Ina Scharrenbach die Inhalte des Opferschutzportals beim Aufrufen auf dem Smartphone durch unauffällige Alltags-Themen. Thematisch unauffällige App-Oberflächen, die mit einfachen Funktionalitäten ausgestattet sind (z. B. das Eintragen von Meditationen in eine Art Tagebuch einer Gesundheitsapp), tarnen die eigentliche Opferschutz-App. Erst durch Eingabe eines Zahlencodes an einer bestimmten Stelle in der App, können Opfer auf Beratungsangebote oder Notrufnummern des Portals zugreifen.

Wir gehen mit der Tarn-App neue Wege beim Opferschutz. Versteckt auf dem Smartphone soll das Angebot dabei helfen, Opfer vor Gewalt zu schützen und Hilfe in Notsituationen zu geben. Denn Täterinnen und Täter scheuen leider nicht davor zurück auch das Smartphone der Opfer zu kontrollieren und sie auszuspionieren. Dem wollen wir einen Riegel vorschieben. Hilfsangebote können mit der App ohne Wissen der Täterinnen und Täter genutzt werden. Mit dieser Tarn-App unterstützen wir so Gewaltopfer noch besser dabei, schnelle Hilfe zu suchen und zu finden. Dabei sind wir ganz nah an der Lebenswirklichkeit der Menschen, denn Apps nutzen wirklich alle.

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen

Die App kann durch Aufrufen der Internetseite www.opferschutzportal.nrw auf dem Smartphone installiert werden. Sobald diese installiert ist, können die Inhalte auch offline aufgerufen werden, falls in einer Gefahrensituation keine Internetverbindung bestehen sollte. Die App sowie das Opferschutzportal ist nicht nur in Deutsch, sondern auch in Englisch, Französisch, Türkisch, Arabisch, Ukrainisch und Russisch verfügbar.

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