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15.02.2021

 

Online-Fachtagung zu „Cybermobbing und digitale Medien in Schule und Unterricht“

Der Distanzunterricht in Schulen fordert derzeit Schülern, Eltern und Lehrern viel ab. Erschwerend kommt hinzu, dass die neue Unterrichtsform Cybermobbing begünstigt, so die Befürchtung der Experten auf der Online-Fachtagung „Cybermobbing und digitale Medien in Schule und Unterricht“ der Universität Flensburg im Februar.

Grundlage für mehr Cybermobbing während der Corona-Pandemie ist die Verlagerung der meisten sozialen Kontakte ins Internet. Problematisch ist, dass das digitale Mobbing ständig passiert, im Gegensatz zum Mobbing, das örtlich auf die Schule begrenzt ist. Cybermobbing erreicht eine größere Anzahl von Menschen, die Inhalte sind ständig verfügbar und häufig auch noch lange Zeit nach der ersten Veröffentlichung. Zudem entfällt das emotionale Feedback der Opfer. Die Täter sehen also die Reaktion der Opfer auf ihre Taten nicht. Zudem können Täter häufig anonym bleiben, was die Hemmschwelle senkt.

Der reduzierte Kontakt der Schüler außerhalb des Unterrichts schwächt außerdem die Widerstandsfähigkeit der Opfer, weil positive Erlebnisse mit Mitschülern ausbleiben. Die ohnehin schon höhere psychische Belastung durch die derzeitige Pandemie-Situation wirkt sich ebenfalls negativ aus.

Dass Cybermobbing während des Unterrichts stattfindet, ist für viele Lehrkräfte schwer zu erkennen. Das Klassenklima lässt sich im digitalen Klassenzimmer schlechter erfassen; zudem kommen bei einigen Lehrern mangelnde technische Kenntnisse dazu. Dagegen können verschiedene Maßnahmen helfen: Zum einen das Aufstellen von Regeln im digitalen Klassenraum gemeinsam mit den Schülern, zum anderen das Kontakthalten außerhalb der Unterrichtsstunden, um den persönlichen Kontakt zu den Schülern aufrecht zu erhalten.

Wesentlich ist darüber hinaus, dass Lehrkräfte die technischen Tools im digitalen Klassenzimmer beherrschen. Das Stummschalten von Schülern untereinander oder Mobbing im Chat kann durch einen versierten Umgang mit den technischen Möglichkeiten verhindert werden. Zudem sollte der Zugang durch ein Passwort gesichert werden. So kann sich ein Schüler nur einmal einloggen und beispielsweise nicht anonym im Chat mobben. Außerdem kann auf diese Weise das unerlaubte Einwählen von Fremden verhindert werden, die so Kontakt zu Schülern aufnehmen und sie belästigen können.