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30.09.2020

Mobbing im virtuellen Sport

Das Internet als Schlachtfeld – oder als Fußballstadion: Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene spielen regelmäßig Online-Games. Hier treffen sie auf gegnerische Spieler, um etwa bei Fortnite oder Forge of Empires in virtuelle Welten abzutauchen. Viele Spiele locken durch einen kostenlosen Zugang Nutzer an. Allerdings erhöhen sich die Erfolgsaussichten bei den Spielen deutlich, wenn man sich für harte Euros Ausrüstung dazukauft.

Markige Sprüche gehören zum sportlichen Wettbewerb dazu. Doch allzu oft werden Spieler, deren Figuren schlecht ausgestattet sind oder keine teure Kleidung tragen, Mobbing ausgesetzt. Viele Spieleanbieter haben mittlerweile erkannt, welches Ausmaß Mobbing haben kann. Sie bieten deshalb die Möglichkeit, auffällige Spieler zu melden.

Auch in der Königsklasse, dem professionellen E-Sport, bleibt Mobbing nicht aus. SK Gaming, einer der größten Clans in Deutschland, ist mit seinen Teams in Games wie League of Legends oder FIFA seit Jahren international erfolgreich. Jens Wundenberg, Chief Operating Officer bei SK Gaming, betont, dass auch die Teammitglieder von SK Gaming regelmäßig Opfer von Mobbing werden: „Als Idole für viele Jugendliche und Persönlichkeiten des öffentlichen, digitalen Lebens bieten sie eine Projektionsfläche für negative Emotionen.“

Oft werden sie nach schlechten Leistungen kritisiert und teilweise auch tyrannisiert. "Dies scheint ein zentrales Problem unserer digitalen Welt zu sein“, sagt Wundenberg. Ein stabiles soziales Umfeld und ein offener Umgang mit den Anfeindungen sind wichtig, um solche Erlebnisse zu verarbeiten. Durch eine offene Kommunikation will SK Gaming die Öffentlichkeit sensibilisieren und „zu einem gesamtgesellschaftlichen Umdenken beitragen“, so Wundenberg.

Für einen respektvollen Umgang beim Gamen rät er: „Immer einen kühlen Kopf bewahren. Niemand ist unfehlbar und jeder hat mal einen schlechten Tag. Meckern oder rumschreien verbessert die Situation in den seltensten Fällen, also lieber erstmal ruhig durchatmen und die Situation mit etwas Abstand betrachten.“