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24.04.2012

ARAG Trend 2012

Große Mehrheit ist mit ihrer Situation im Land zufrieden
Wechsel ins Ausland können sich nur wenige vorstellen

Die wirtschaftliche Sonderstellung Deutschlands innerhalb Europas schlägt sich deutlich im aktuellen Gutachten der so genannten Wirtschaftsweisen der Bundesregierung nieder. Die Wirtschaft wächst, die Zahl der Beschäftigten legt weiter zu. Davon können andere europäische Volkswirtschaften derzeit nur träumen. Noch vor sieben Jahren wurde Deutschland angesichts seiner strukturellen Probleme als der „kranke Mann“ Europas belächelt. Die sehr gute Wirtschaftslage spiegelt sich unmittelbar in der Stimmungslage der Bundesbürger wider. Sie fühlen sich offenbar in ihrer Heimat so wohl, dass sie keinen Anlass sehen, ihr Glück jenseits der Landesgrenzen zu suchen. Das ist das Ergebnis des ARAG Trends aus dem Frühjahr 2012. Das sechste Jahr in Folge befragte das Versicherungsunternehmen ARAG im Rahmen seiner allgemeinen Markt- und Gesellschaftsforschung gemeinsam mit dem Meinungsforschungs-institut Emnid mehr als 1.000 Deutsche zu ihren Zukunftserwartungen.

Deutschland ist kein Auswanderungsland

Diese Zukunft will die große Mehrheit der Deutschen auch tatsächlich hier verbringen. Denn 65,6 Prozent der Deutschen fragen laut der Studie: „Warum sollte ich auswandern? So gut wie uns in Deutschland geht es doch nur wenigen Menschen“. Trotz des milderen Klimas in südlichen Gefilden und TV-Quotenhits wie „Goodbye Deutschland“ waren es in den vergangenen Jahren in Wirklichkeit nur wenige Zehntausend Deutsche, die der Heimat dauerhaft den Rücken gekehrt haben. 22,1 Prozent der Befragten gaben auch im aktuellen ARAG Trend an, sich zwar schon einmal über das Auswandern Gedanken gemacht zu haben, aber nur 17,5 Prozent können sich tatsächlich vorstellen, für längere Zeit oder gar für immer ins Ausland zu gehen. Auffällig ist, dass Westdeutsche nicht ganz so heimatverbunden sind wie Ostdeutsche. Für Westdeutsche ist Auswanderung zu 61,8 Prozent kein Thema; in Ostdeutschland liegt dieser Wert bei 64,2 Prozent. Trotz der Heimatliebe hüben wie drüben können sich in beiden Teilen Deutschlands 69,0 Prozent der Befragten gut vorstellen, dass viele Menschen aus beruflichen Gründen ins Ausland gehen wollen. Dem Beispiel folgen und Deutschland tatsächlich verlassen, ist für die meisten aber offensichtlich keine Option.

Stimmungstief ist überwunden

Obwohl sich die überwiegende Mehrheit der Befragten eindeutig zum Verbleib in Deutschland bekennt und die deutsche Wirtschaft beeindruckend brummt, ist seit dem ersten ARAG Trend aus dem Jahr 2007 die Sorge vor dem sozialen Abstieg unverändert hoch. Auch in dieser Befragung war es eine der größten Befürchtungen der Bundesbürger. So gaben 76,8 Prozent der Befragten entsprechende Sorgen zu Protokoll. Im Vergleich zu den Vorjahren ist dieser Wert zwar leicht angestiegen, aber immer noch weit vom dramatischen Stimmungstief des Jahres 2007 entfernt. Damals gaben 89,7 Prozent der Befragten an, sich vor einem sozialen Abstieg zu fürchten. Der Trend zeigt klar: So pessimistisch wie damals schauen die Deutschen aktuell längst nicht mehr in die Zukunft.