31.05.2016

Experten schlagen Alarm: „Cybermobbing ist die Zeitbombe im Internet“

  • Opfer werden immer jünger
  • Auch Arbeitswelt massiv betroffen
  • Schulen unter wachsendem Druck
  • Politik in der Pflicht
  • Internet Industrie soll mit Notfall-Button helfen

Cybermobbing ist in Deutschland wie auch international weiter auf dem Vormarsch. Die Erosion von Persönlichkeitsrechten im Netz beschleunigt sich stark. Weder in Deutschland noch international wird dieser Entwicklung eine ausreichende Beachtung durch Prävention und Bekämpfung geschenkt. Auch die Anbieter von Social Media Plattformen werden ihrer Verantwortung nicht gerecht und müssen sich stärker am Schutz von Mobbingopfern beteiligen.

Logo ARAG Digital Risks Survey

So lassen sich die wesentlichen Ergebnisse des internationalen ARAG Digital Risks Survey, der heute in Berlin vorgestellt wurde, zusammenfassen. In dieser ersten länderübergreifenden Trendstudie haben sich die international führenden Wissenschaftler aus Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Spanien und den USA mit den Auswirkungen des Cybermobbings bzw. Cyberbullyings befasst und eine Einschätzung dieses Phänomens und seiner zukünftigen Entwicklungen gegeben.

„Das Ergebnis ist erschreckend und muss uns alle aufrütteln“, so Dr. Catarina Katzer, Leiterin des Institutes für Cyberpsychologie und Medienethik in Köln und Deutschlands führende Expertin zum Thema Cybermobbing und Autorin der Studie. „Cybermobbing droht zur Zeitbombe des Internets zu werden“ so Catarina Katzer, „weil nicht nur Kinder und Jugendliche diesem Phänomen hilflos ausgesetzt sind, sondern zunehmend auch immer mehr Erwachsene Opfer von Cybermobbing werden.“

Damit wird Cybermobbing und Cybergewalt von einem Phänomen der Jugendkultur zu einem gesellschaftlichen Problem aller Altersgruppen. Die im Rahmen des ARAG Digital Risks Survey befragten Wissenschaftler weisen mit Nachdruck auf die wachsende Verletzung von Persönlichkeitsrechten im Internet hin.

„Durch Cybermobbing und Cybergewalt werden Handlungsmuster vermittelt, erlernt und angewendet, die auf eine systematische Verletzung von Persönlichkeitsrechten abzielen“, bringt Dr. Dr. h.c. Paul-Otto Faßbender, Vorstandsvorsitzender der ARAG SE, eine der zentralen Schlussfolgerungen aus dem ARAG Digital Risks Survey auf den Punkt.

Fehlende digitale Empathie macht die Cyber-Täter stark, so 88 % der befragten Wissenschaftler. Die Handlungsmuster des Mobbings werden dabei virtuell eingeübt, mit großer Tendenz, diese später dann auch „offline“ im realen Leben einzusetzen.

 

Obligatorischer SOS-Button nimmt die Social Media Provider in die Pflicht

Die befragten Forscher haben sich nachdrücklich für einen umfassenden Präventionskatalog ausgesprochen. Ganz oben auf der Liste der Forscher steht aber der Opferschutz. Wer sich hilflos Cybermobbing-Attacken ausgesetzt fühlt, soll nach Vorstellungen der Forscher über einen SOS-Button, den alle Social Media-Plattform-Betreiber verpflichtend bereitstellen und mit finanzieren müssen, persönliche Hilfe in Anspruch nehmen können. Ebenfalls können den Providern über diesen Button Mobbingfälle gemeldet werden.

SOS-Button

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